Burg Botenlauben - Bad Kissingen / Reiterswiesen

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Botenlaubens Baugeschichte

Im Bad Kissinger Stadtteil Reiterswiesen auf einem bewaldeten Gratrücken befindet sich die Burgruine Botenlauben. Erstmals im Jahre 1206 wird der Name "Botenlauben" für die Burg belegt, als sich Graf Otto I. von Henneberg nach seinem Besitz. "Otto de Botenlouben" nennt. Er baut die Anlage zu einer repräsentativen Adelsburg aus. Die heute noch zu sehenden mächtigen Buckelquader weisen auf s taufische Bauweise hin. Nach einer wechselvollen Geschichte wird die Burg 1525 während des Bauernkrieges vom "Auraer Haufen" erstürmt und in Brand gesetzt. Sie wird nie mehr aufgebaut und verfällt teilweise. Der derzeitige Bauzustand geht in erster Linie auf die Rekonstruktionsbemühungen des damaligen "Botenlaubenvereins" im ausgehenden 19. Jahrhundert zurück.

Botenlaubens berühmte Bewohner

Berühmtester Bewohner der Burg war der Minnesänger, Kreuzfahrer und Klostergründer Otto von Botenlauben. In seinem Leben und Wirken finden sich herausragende Ideale des Hochmittelalters. 1197 bricht er mit dem Kreuzzug Kaiser Heinrich VI. nach Palästina auf. Über 20 Jahre lebt er in Akkon, der Krondomäne des Kreuzfahrerstaates Jerusalem. 1205 heiratet er dort Beatrix von Courtenay-Edessa, die Tochter des Seneschalls des Königreichs Jerusalem. 1220 übersiedelt das Paar zurück nach Burg Botenlauben. Otto's Lieder sind in der Manessischen-, der Weingartener Liederhandschrift und den Carmina Burana aufgezeichnet.

Klostergründer

1231 gründen Otto und Beatrix im nahen Frauenroth ein Zisterzienserkloster. Zu dessen finanzieller Absicherung verkaufen sie auch Burg Botenlauben an das Hochstift Würzburg. In der Klosterkirche finden sie ihre letzte Ruhestätte. Ihre Grabplastik gehört zu den bedeutendsten Skulpturen des 13. Jahrhunderts in Franken.

LagerlebenFeuerwerkTurnierFestspiele

Die Botenlauben-Festspiele

Jeweils am 3. Wochenende im September heißt es: "Hinan zur Burg" und über 300 Personen in historischen Gewändern lassen die Besucher "Mittelalter zum Anfassen" erleben. Graf Otto von Botenlauben, seine Gemahlin Beatrix und ihre Begleiter lassen die Stauferzeit wieder aufleben. Der Heimatverein Botenlauben veranstaltet seit über 20 Jahren eines der ältesten und stimmungsvollsten Mittelalterfeste Frankens.

Im Mittelpunkt von "Minnesang und Schwerterklang" steht ein Minnesängerwettstreit, der mit Minneliedern, höfischer Musik und Tanz an glanzvolle Feste des Mittelalters erinnert. Das Freilichtspiel zeigt die Not der Fronbauern. Schwertkämpfe, höfische Tänze, Zünftemarkt, Kindergaudium, Orientalischer Bazar, Tafelrunde, Waidwerk und Falkner vermitteln mittelalterliches Flair. Einer der Höhepunkte des vielseitigen Programms ist "Das große Nachtmysterium", Lieder und Sequenzen aus den Carmina Burana mit der Musik von Carl Orff werden auf der Zinne mit Feuenverk untermalt und künstlerisch in Szene gesetzt. Lebendige Geschichte spannend dargestellt, dazu "fürtrefflich Speyss und Trank", das sind die "Botenlauben-Festspiele".

Aussichtspunkt Botenlauben

Nicht nur die geschichtsträchtigen Mauern lohnen einen Besuch. Prächtige Ausblicke auf Bad Kissingen mit seinen weltberühmten Kuranlagen, in die hohe Rhön bis zum Kreuzberg und auf die Flusslandschaft des Saaletals erwarten den Besucher, der einen der beiden Türme der Festungsruine besteigt.



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